Exklusiver Multimedia-Vortrag zu Bau und Betrieb des Wikingerschiffs Aevintyr
Wann? - 17.August 2024 17:30 Uhr
Wo? - Kaffeegarten Schwedenschanze, 29478 Brünkendorf
Eintritt frei
Passend zum Helm wird noch eine Polsterhaube genäht und aussen kommen die Lederriemen ran.
Als Fazit kann ich nur wieder meine Zufriedenheit angeben. Der Bau des Helms war zwar anstrengend und zeitaufwändig, aber keinesfalls schwierig. Trotzdem Lenny und ich keinerlei Erfahrung im Blechtreiben hatten, haben wir keine Fehler gemacht und sind nirgendwo hängen geblieben. So habe ich nun genau den Helm den ich immer wollte, habe dafür knapp 20 Euro bezahlt und kann auch noch auf das eigene Werk stolz sein.
Für die roten Kacheln aussen verwende ich Farblack auf Kunstharzbasis. Man muss dringend darauf achten, dass der Stahl vorher auch wirklich rost- und fettfrei ist. Zur Not lieber nochmal mit Verdünner abwischen.
Wenn die Farbe aussen und innen trocken ist, werden die freien Stellen nochmal mit Politur und Polierwatte behandelt. Diese Stellen sollten auch in Zukunft immer schön unter Öl gehalten werden um dem Rost vorzubeugen.
Im Inneren des Helms verwende ich silberfarbene Metallschutzfarbe. Das ist zwar nicht ganz mittelalterlich, aber wenn ich bedenke wie sehr ich beim Kämpfen auf dem Kopf schwitze ist das wohl angemessen.
In mehreren Schichten wird so nicht nur die Oberfläche versiegelt, sondern auch alle kleinen Ritzen zugeschmiert.
Bevor es mit der Bemalung und den letzten Arbeiten weitergeht, wird der Helm komplett entrostet und geputzt. Dafür verwendet man am besten eine rotierende Drahtbürste, die entweder im Winkelschleifer oder an der Standbohrmaschine geführt wird. Dabei verschwinden dann auch die herausgequollenen Silikonreste.
Um richtigen Spiegelglanz zu erhalten, kann man diesen Schritt wohl auch mit zusätzlichem Öl machen, allerdings wollte ich den Helm nicht unter Öl setzen, bevor nicht der Lack drauf ist. Ausserdem gefällt mir der etwas unperfekte Look ganz gut.
Nachdem das Silikon ausgehärtet ist, werden einfach nach und nach die Schrauben durch Nieten ersetzt. Für die Verbindung von zwei Lagen Stahl a 2mm haben wir 8mm lange Stahlnieten verwendet. Als Unterlage dient der Döpper oder Nietkopfmacher und von innen wird mit dem Nietenhammer einfach lange genug auf den Nietschaft eingeschlagen, bis er genug Zug entwickelt um die Teile zusammenzuziehen. Zum Schluss wird dann der ganze Nietpilz noch platt geklopft, damit er nicht auf dem Kopf drückt.
Auch das Nieten ist zwar langwierig, aber durchaus machbar.
Damit später nicht etwa Wasser zwischen die Einzelteile laufen kann um den Helm von innen aufzufressen, werden jetzt alle Teile mit der Drahtbürste gründlich entrostet.
Dann wird entweder Kleber oder in diesem Fall Silikon dick auf die Verbindungstellen aufgetragen und anschliessend werden alle Teile miteinander verschraubt. Dabei quetscht das Silikon natürlich zwischen den Teilen heraus. Das macht aber nichts, da es im letzten Schritt einfach weggebürstet wird.
Um später die Halteriemen anbauen zu können, wird in die Seitenteile noch jeweils ein Schlitz eingesägt und mit einer kleinen Feile gründlich abgerundet.
Da ich gerne eine Triangel-Aufhängung wollte, gibt es so einen Schlitz auch hinten am Mittelsteg.
Nach einem Tag Arbeit kann man dann endlich die Einzelteile mit Schrauben zusammendrehen und das Teil probeweise aufsetzen. Zufriedenheit auf ganzer Linie.
Im nächsten Schritt werden dann die restlichen Löcher für die Nieten gebohrt.
Die Seitenteile werden nacheinander zunächst auf dem Holzklotz in Form geschlagen und dann nach und nach an den Helm angepasst. Vor dieser Arbeit hatte ich im Vorfeld am meisten Respekt, aber eigentlich ging das sehr einfach von statten. Man hat schnell ein Gefühl dafür, wo man hinkloppen muss um eine bestimmte Richtung oder Form zu erhalten. Es dauert zwar auch wieder eine ganze Weile, aber es ist doch gut zu meistern.