Vortrag AevintyrVortrag Aevintyr

Exklusiver Multimedia-Vortrag zu Bau und Betrieb des Wikingerschiffs Aevintyr
Wann? - 17.August 2024 17:30 Uhr
Wo? - Kaffeegarten Schwedenschanze, 29478 Brünkendorf
Eintritt frei

Bedrückender Weg

Bergauf schoben wir, bergab bremsten alle gemeinsam. Wir umfuhren den Höhbeck und stiessen östlich davon wieder direkt im Elbholz an den Radweg, der für die nächsten Stunden unser Blickfeld links mit dem Deich und rechts mit allerlei urigem Gehölz versperrte. Kein schöner Weg.

Wieder auf die Strasse

An der nächsten Strassenkreuzung entschieden wir uns dann, um Kräfte zu schonen, den Rest des Weges möglichst auf befestigten Wegen zu bleiben. Das schmälerte zwar das Naturerlebnis, erleichterte aber das Vorankommen erheblich. Und Vorankommen war mittlerweile das oberste Ziel geworden. Wer immer den Wagen zog, legte ein erhöhtes Tempo von 5 bis 6 Kilometer pro Stunde vor, da der Karren dadurch leichter rollte. Die Fuss-Raben hatten teilweise Mühe, Schritt zu halten.

Im Wald

Aber wir liessen uns nicht entmutigen und begannen, die mehr oder weniger unberührte Natur zu geniessen, die unseren Weg bereitete. Nach und nach spannten wir mit den restlichen Gurten auch noch die anderen Raben an, um den Wagen dann mit fünf vereinten Kräften durch den Feldweg zu pflügen.

Erste Probleme

Leider hatten wir es versäumt, über Nacht die Räder zu wässern und so schepperten die Reifen bereits nach wenigen hundert Metern sehr locker auf den Sparren. Als wir von der Strasse in den Wald einfuhren, nutzten wir eine kleine Pfütze, um das trockene Holz wenigstens etwas zu befeuchten.
Aber natürlich reichte das nicht aus, um die Räder zum Quellen zu bringen. So schoben wir den Karren also sehr vorsichtig weiter und stellten auf dem aufgeweichten, sandigen Waldweg schnell fest, wie angenehm es doch war die winzigen Räder über festen Asphalt zu ziehen.

Reisebeginn

Es regnete noch immer, als wir langsam das Dorf hinter uns liessen und in die freie Wildnis einkehrten.
Aber der dichte Wollstoff unserer Kleidung schützte nicht nur vor der Nässe, sondern auch vor dem stetigen, kalten Wind.

Aufbruch

Die gesamte Ausrüstung wurde wegen des einsetzenden Nieselregens wasserfest verpackt und auf das Gefährt geladen. Jeder von uns hatte etwas Kleidung, einen Schlafsack, diverse Wolldecken und Essbares dabei. Zusätzlich das Sonnensegel und für den schlimmsten Sturm das Kegelzelt.
Nachdem jeder noch mal aufm Klo war, spannten wir die ersten Zugpersonen an und machten uns auf den Weg.

Kilometerzähler

Am nächsten morgen (so gegen 11 Uhr) nach dem ersten Frühstück musterten wir den Karren und nahmen letzte Reparaturen und Einstellungen vor. Ausserdem montierten wir den Kilometerzähler, der uns Auskunft über unser Pensum geben sollte.

Die Reiseroute

Eine interessante Reiseroute erschien uns der Weg direkt an der Elbe entlang, quer durchs Biosphären Reservat Elbtalaue. Als Tagesziele galten uns die Fährübergänge von Niedersachsen nach Brandenburg und zurück.
So schliefen und träumten wir also von romantischem Wandern und wilden Abenteuern.

Bild des Benutzers Floki

Widfaran - die Karrentour

Widfaran – das alte Wikingerwort für Weit Reisen

Wenn die Frühmittelalterlichen auf Tour gingen um neue Lande zu entdecken, so packten sie ihr gesamtes Hab und Gut auf ihren Karren und zogen über land.

Das wollten wir auch mal nachempfinden.

So trafen wir uns am 10. August auf wohlbekanntem Hof im Wendland und planten beim nächtlichen Grillen die Reise, die uns die nächsten zwei Tage beschäftigen sollte. Da wir alle nicht im Training waren und zusätzlich noch die Wanderstiefel durch dünne Lederlatschen ersetzten, nahmen wir uns zunächst nur ca. 10 km pro Tag vor.

Mülleimer

Ja, einige Veranstalter verlangen von jedem Stand oder Lager ein entsprechend gestyltes Müllbehältnis.
So haben wir einen Ikea-Wäschekorb ganz authentisch mit Leinen eingepackt und haben nun einen sehr praktischen, weil zusammenfaltbaren Mülleimer.
So einfach und unbedeutend so ein Stück Lagerausrüstung doch erscheint, so wichtig ist das Teil aber auch. Wie vermüllt würde es im modernen Mittelalter wohl aussehen, wenn es keine Mülleimer gäbe?
Das Teil hat uns bereits viele Jahre gute Dienste geleistet und wir hoffen, dass es uns auch noch bei vielen, müllreichen Veranstaltungen begleitet.

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