Florians Würgshop

Heute: "Feuerspeien für Feiglinge"

Aus der Verlegenheit heraus, bei der Feurshow mit Pois und Co auch hin und wieder mal ne Stichflamme abzulassen, habe ich mir Gedanken gemacht, wie man zwar Feuer speien kann, dabei aber nicht das hochgiftige Oel in den Mund nehmen muss und den tödlichen Unfall mit verbrannter Lunge vermeidet. Denn für fünf Sekunden Show bin ich nicht bereit, meine Gesundheit lebenslang zu ruinieren. Von "echten" Feuerspuckern mag ich dafür als Feigling abgestempelt werden, aber damit kann ich besser leben als mit monatelangem Koma.

Eine Düse muss her! Also erstmal Literatur gewälzt und das Internet durchforstet.

Bei der Airbrush-Technik fündig geworden. Unter dem physikalischen Prinzip des Fixativ-Röhrchens gibt es die Lösung.

Wird Luft mit hoher Geschwindigkeit durch das Hauptrohr gepustet, so entsteht an der Düse durch die zusätzliche Beschleunigung der Luft ein Unterdruck, der das Brennmittel durch das Saugröhrchen ansaugt. Gleichzeitig wird das Brennmittel vor der Düse im Luftstrom zerstäubt und es entsteht der gewünschte Strahl.

Das Problem bei meinen ersten beiden Versuchen war aber, dass die Saugleistung so gering war, dass einem bereits die Puste ausgeht, wenn das Brennmittel denn endlich oben an der Düse angekommen ist. Durch Experimentieren mit verschiedenen Durchmessern und entsprechenden Düsenaufbauten konnte ich leider nur eine geringe Steigerung der Förderleistung erreichen.

Deshalb habe ich ein zusätzliches Druckröhrchen eingebaut. Durch die Düse am vorderen Ende des Hauptrohrs, entsteht ein Überdruck. Dieser wird teilweise durch das Druckrohr in den Tank geleitet und drückt das Brennmittel von innen durch das Saugrohr nach aussen, wo dann wieder die Zerstäubung stattfindet. Man muss viel rumexperimentieren, um die passenden Masse der verschiedenen Rohre zu ermitteln. Ist die Düse falsch proportioniert, so kann entweder der Luftstrom wirkungslos verpuffen, oder aber rückwärtig in das Saugrohr wirken und das Brennmittel verdrängen. Ist das Druckrohr zu gross, so geht zuviel Druck im Tank verloren und das Brennmittel wird nicht mehr ordentlich zerstäubt, sondern tropft nur heraus.

Wenn aber Alles passt, so ist der Aufbau recht einfach. Ich habe hier ein relativ kleines Glas verwendet, damit man die ganze Apparatur in der Hand verstecken kann. Damit sind gut 15 bis 20 Züge möglich. Das sollte für eine durchschnittliche Feuershow reichen.
Ich habe damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Das Feuerspucken geht völlig problem- und grösstenteils gefahrlos vonstatten. Trotzdem sollte man auch mit diesem Ding die Kraft des Feuers nicht unterschätzen.

Kids - don´t try this at home!